Nassenfelser Minerva trifft Eichstätter Schottenkloster

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    Als „schöne, kleine, aber besondere Ausstellung“ hat Eichstätts Landrat Alexander Anetsberger die neue Sonderausstellung im Infozentrum Naturpark Altmühltal bezeichnet. Unter dem Titel „Steinerne Denkmäler der Römer im Landkreis Eichstätt und ihr mittelalterliches Erbe“ kann man sich in der ehemaligen Klosterkirche Notre Dame du Sacré Coeur auf die Spuren der Geschichte begeben.

    V.l.: Christian Wagner (Bgm. Kipfenberg), Landrat Alexander Anetsberger, Susanne Unger (LAG Altmühl-Donau), Prof. Dr. Nadin Burkhardt (Professur für Klassische Archäologie KU Eichstätt-Ingolstadt), Melanie Veit (Naturpark Altmühltal), Andreas Birzer (Bgm. Adelschlag) und Kreisheimatpfleger Dr. Karl Heinz Rieder

    Mitten im Raum blickt man auf einen antiken Kopf, der wohl das Haupt der Göttin Minerva darstellt. Zumindest sprechen viele Argumente dafür, wie Prof. Dr. Nadin Burkhardt (Professur für Klassische Archäologie KU Eichstätt-Ingolstadt) bei der Ausstellungseröffnung erläuterte. „Es ist eine sehr schöne Kopie des Originals, das sich auf der Willibaldsburg befindet. Das Besondere daran ist, dass es einer der Nassenfelser Skulpturenfunde ist. Die gehen wahrscheinlich zurück auf eine lokale Werkstatt und das war in römischer Zeit hier in der Gegend etwas Besonderes.“ Die Götterstatuten made in Nassenfels – oder besser im „Vicus scuttarensis“, wie der Ort bei den Römern hieß – zählen zu den bemerkenswerten steinernen Hinterlassenschaften jener Zeit. Aber auch in Kösching, Großmehring, Pförring, Pfünz, Böhming, Hitzhofen oder Pietenfeld fanden sich Zeugnisse aus der Römerzeit. Dabei handelt es sich oft um Meilensteine, Weihesteine oder Grabsteine, die nicht selten beim Bau früher Steinkirchen wieder verwendet worden sind und so erhalten blieben. Und glücklicherweise waren die Römer sehr schreib- und mitteilungsfreudig: „Auch wenn sie alles abgekürzt haben, kann man das heute wieder lesen oder zumindest interpretieren. Man stellt fest, es ist viel Stereotypes dabei und auch viel Propaganda. Jeder Kaiser hat sich aus der Vergangenheit hergeleitet und jeder Steinbau wurde entsprechend gewürdigt. Das war ein Wesenszug dieser Kultur,“ erklärt der Eichstätter Kreisheimatpfleger Dr. Karl Heinz Rieder, der die Idee zur Ausstellung hatte.

    Der zweite Teil der Ausstellung ist den Burgen und Wehrkirchen gewidmet, von denen viele im 12. Jahrhundert errichtet worden sind. „Mit den Kreuzzügen fängt diese Aufrüstung an,“ so Rieder, „der berühmte Historiker Felix Mader hat geschrieben, dass die Landschaft versteinert und mit Türmen versehen wurde. Das heißt, dass Kirchen nicht nur eine pastorale Nutzung, sondern auch einen Wehrcharakter hatten.“ Das Mauerwerk musste entsprechend sein und so finden sich in der Ausstellung Steine aus dem Eichstätter Schottenkloster, dem Augustinerchorherrenstift Rebdorf und aus dem Fundament der romanischen Pfarrkirche in Gaimersheim.

    Projekt „Historisches Gedächtnis“ startet

    Viele Bürgermeister und Bürgermeisterinnen aus dem Landkreis Eichstätt kamen zur Ausstellungseröffnung, weil hier nicht nur das reiche historische Erbe im Landkreis offensichtlich wurde. Es ging für die meisten auch darum, mit einer Unterschrift die Beteiligung an dem Projekt „Historisches Gedächtnis Landkreis Eichstätt“ zu bestätigen. Dieses soll eine fachgerechte Verwaltung, Digitalisierung und zentrale Aufbewahrung historischer Objekte und Dokumente ermöglichen, um sie Interessierten  – Wissenschaftlern wie Laien – zugänglich zu machen. (ma)

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