Daran ändert keine Rechtschreibreform etwas: Das Neuburger Schloßfest wird mit einem scharfen „ß“ geschrieben, schließlich handelt es sich um eine Marke. Und was für eine! Weit über die Region hinaus ist das farbenprächtige Spektakel bekannt und es lockt seit Jahrzehnten Besucher und Besucherinnen alle zwei Jahre nach Neuburg. Veranstaltet wird das Fest zum 26. Mal vom Verkehrsverein Freunde der Stadt Neuburg e.V.
Schauplatz des historischen Geschehens ist die Neuburger Altstadt rund um den Karlsplatz mit ihren herrlichen Bürgerhäusern, der Hofkirche und natürlich dem Schloss, im dem einst Pfalzgraf Ottheinrich (1502-1559) rauschende Feste feierte. Der Renaissancefürst war und ist bekannt für seine Lebenslust. Entsprechend fröhlich wird beim Schloßfest gefeiert – beim historischen Jahrmarkt, die Reiterspiele und Turniere, die höfischen Konzerte und Tanzspektakel. Unzählige Gruppen von A wie Amici della danza bis Z wie Zackenflanke sind mit dabei und es wird getanzt, gesungen, musiziert und natürlich auch geritten. Die kurfürstlichen Reiter messen sich im fürstlichen Marstall in verschiedenen Disziplinen, Feuershows erhellen die Dunkelheit und im Hof des Schlosses sind Hofmusik, Hoftänzer und andere unter dem Motto „Tanz und Scherz bei Hofe“ aktiv. Das Herzstück des Neuburger Schloßfests ist der Steckenreitertanz mit der Steckenreitermusik von Paul Winter. Der Tanz geht auf das „Balleto a Cavallo di Naiburgo“ zurück, das anlässlich des Besuchs von Königin Christina von Schweden im 17. Jahrhundert erstmals aufgeführt wurde. An allen Ecken der Altstadt ertönt nicht nur Musik, sondern es darf auch getrunken und gegessen werden (der Klassiker: der Rahmfleck). Und wer möchte kann sich vor dem Nachhauseweg beim Reliquienhändler noch einen Nagel aus der Arche Noah kaufen. Der soll gegen Hochwasser helfen. Kann man ja immer brauchen, gerade an der Donau.
Waffen nur für die Aktiven
Sich selbst ins Renaissance-Kostüm zu werfen, um aufs Schloßfest zu gehen, ist eine schmucke Idee. Beinahe die ganze Stadt tut das auch, wenn diejenigen nicht sowieso schon in einer der vielen Schloßfestgruppen engagiert sind. Den Degen oder Dolch sollte man aber zuhause lassen, denn das Mitführen von Zierwaffen, Anscheinswaffen, Hieb-, Stich- und Stoßwaffen ist verboten, wenn man nicht einer Vereinigung angehört, die so eine Hellebarde beispielsweise dienstlich trägt. Mit stichprobenartigen Kontrollen durch die Polizei muss gerechnet werden. Stich-Proben… wenn das nicht passt.
Am letzten Tag des Festes findet übrigens ein Umzug statt (Beginn: 11 Uhr!). Die Route verläuft vom Karl-Reisach-Platz über die Grünauer Straße, Oskar-Wittmann-Straße, Luitpoldstraße zum Stadtberg in die Obere Altstadt. Das Motto lautet „Ein Bild der Renaissance“ und so kann man die ganze Pracht dieses Zeitalters an sich vorbeiziehen lassen. (ma)
Informationen:
Schlossfest Neuburg
30. Juni – 2.Juli und 7.-9. Juli
Altstadt Neuburg
Festzeichen 2023
Schloßfestzeichen für 1 Tag: 13 Euro
Schloßfestzeichen für ein Wochenende (Fr. – So.): 25 Euro
Mit dem Erwerb des Schloßfestzeichens können unentgeltlich alle Veranstaltungen im Schlosshof, die Hofkonzerte sowie die Veranstaltung „Viva la musica“ im Stadtmuseumsgarten am jeweiligen Tag bzw. Wochenende besucht werden, sofern ausreichend Plätze vorhanden. Die Turnierspiele, Fanfarenzüge und das „Spectaculum de diabolico“ im Marstallhof, die Gassenspieler im Theaterhof, „Sackpfeiff und Trummeley“ Im Stadtmuseumsgarten und “Die Fadenspieler” Neuburger Marionettentheater in der Amalienschule sind kostenpflichtig.
Zentrale Kartenverkaufsstelle für Veranstaltungen (Kauf & Reservierung)
Touristinformation am Ottheinrichplatz (direkt am Haupteingang Ost)
Tel.: 08431/55-400
tourismus@neuburg-donau.de
www.neuburg-donau.info
Alle Infos finden Sie unter www.schlossfest.de