Ingolstädter Tanztage 2023 mit dem Thema ERDE I TERRA

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    Die Ingolstädter Tanztage 2023 finden von Samstag, 9. bis Freitag, 22. September statt. Im Rahmen des Festivals begrüßt Ingolstadt internationale und lokale Künstler/-innen aus den Bereichen zeitgenössischer Tanz, Performance, Kunst, Film, Ökopsychosomatik und Musik.

    Das Stadtgebiet wird dezentral auf verschiedenen Bühnen bespielt. Zwischen dem Museum für Konkrete Kunst, Altstadttheater, Park an der Technischen Hochschule und dem Kulturzentrum neun bringen Tanzprojekte, Poesie und Musik die Menschen zusammen, inspirieren und bewegen.

    Dieses Jahr lautet das Thema des Ingolstädter zeitgenössischen Kunst-, Tanz- und Performance-Festivals „ERDE I TERRA – Element, Archetyp und Ursprung aller Wesen, Nährboden, Herkunft und Heimat“. Das Festival lädt ein zum Nachdenken und Mitstreiten. Über die Erde als Ökosystem. Die Erwärmung des Klimas. Den Kampf gegen koloniale Machtstrukturen. Empowerment der Marginalisierten. Feminismus und Queer-Bewegung. Spirituelle Neuorientierung.

    Kuratorin Yahsmine Macaira über TERRA: „Die Erde ist Symbol und Beweis für Ko-Existenz und Ko-Abhängigkeit. Nach den traumatischen Erfahrungen des Getrenntseins während der Pandemie zeigt sich nun in der Sorge ums Klima, im Kampf gegen Machtstrukturen und für marginalisierte Gruppen der große Wunsch nach Bewegung, Veränderung und Heilung. Und das Heilmittel scheint die Erde selbst. Scheint Gaia als universales Konzept der Ko-Kreation und Regulation.“

    Das Junge Theater unterstützt programmatisch die Tanztage 2023: sowohl Ceren Oran als auch naif sind vom Jungen Theater mit-kuratiert. Die Zusammenarbeit mit dem Jungen Theater zielt darauf ab, die Kinder- und Jugendtanzsparte innerhalb des Festivals auszubauen.

    Das Programm:

    TERRA – Todays down is tomorrows up
    Samstag, 9. September, 20 Uhr, Museum für Konkrete Kunst

    Verschiedene Künstler/-innen aus Ingolstadt und anderen Communities präsentieren spannende Kurz-Performances. Sie erzählen von der Lebendigkeit des eigenen Körpers, erarbeiten Schnittmengen aus Politischem und Persönlichem. Verorten emotional aufgeladene Geschichten in Körper, Geist und damit auch im Erdreich. TERRA soll heißen: Rückbesinnung auf das Wesentliche, auf das raumgreifende Gefühl, das entsteht, wenn Physis und Psyche sich mit der Ur-Materie, mit der Erde, verbinden.
    TERRA soll zeigen: Wir teilen einen Planeten und (ko)operieren an offenen Herzen. Dafür brauchen wir mehr Gemeinsam, mehr Connection, mehr Miteinander. Weil nur zusammengeht was zusammen geht, oder eben tanzt.

    Hausgemacht – Die lokale Szene tanzt: Ein Abend, zwei Stücke
    Sonntag, 10. September, 20 Uhr, Kulturzentrum neun

    Eine Leistungsschau. Was die städtische Tanz- und Performanceszene in den letzten Jahren aufgebaut hat, zeigen an diesem Abend beispielhaft die junge Choreografin Tami Holischka mit ihrer Tanzcompanie „The Art Of Dance Company“ und die Tanz- und Poetry-Künstlerin Stephanie Steiner mit einer Solo-Performance. Stephanie Steiner und Tami Holischka stellen ihre neuesten Werke vor, die extra für dieses Festival entwickelt wurden. Zwei Uraufführungen der zweiten Generation lokaler Choreograf/-innen und Künstler/-innen, die zeigen, dass die Szene Kontinuität und Dynamik lebt, dass Ideen wachsen, weitergesponnen, aber manchmal auch ganz neu gedacht werden.

    The Art Of Dance Company – „Genesis”
    Neues aus dem Kraftraum: „Genesis“ will nicht weniger als die Wirkmächtigkeit der Erde auf uns Menschen erforschen und dabei Emotionen ausbuchstabieren, die einem auf der Lebensreise begegnen. Am Anfang steht – natürlich – der Moment der Geburt. Die Tänzer/-innen übersetzen den Akt in Bewegung und künstlerischen Ausdruck und beschreiben die transformative Natur des Geburtsprozesses. Mit einer Mutterfigur als Quelle des Lebens und der bedingungslosen Liebe. Ein Stück voller Intensität.
    „Genesis“ erinnert auch daran, dass wir mit der Geburt dem unaufhaltsamen Lauf der Zeit ausgeliefert sind. Das Konzept lässt Raum für Interpretationen und versucht, eine Verbindung zwischen den individuellen Lebenswegen der Zuschauer und universellen Fragen herzustellen.

    Steph Steiner © Nancy Barhteoe

    Stephanie Steiner – #poetrymeetsmotion – WortGewaltig
    Es gilt das geschriebene Wort – in diesem Fall als Impulsgeber, Inspiration und Schrittmacher. Stephanie Steiner lebt die Leidenschaft für Poesie körperkünstlerisch aus und verbindet in ihrer Performance #poetrymeetsmotion – WortGewaltig ganz selbstverständlich Lyrisches und Tanzbares. Ihre ausdrucksstarken Szenen verschmelzen mit den Videoprojektionen von Nancy Barthel zu etwas Symbiotischem. Sie nutzt dabei die grenzenlosen Möglichkeiten der Improvisation.
    Die Grundlage dieser Solo-Performance bilden Gedichte aus Steiners Lyrikbänden „Die Kirche der Frauen“ und „The Church of Women“. Die Künstlerin und Autorin untersucht Schnittmengen von Intellekt und Instinkt, ergründet die Macht der Worte und die Quelle der weiblichen Kraft.

    Earthans Performance und Kunst-Installation: Outdoor-Tanzperformance trifft Kunst-Installation
    Schulaufführung: Freitag, 15. September, 10 Uhr
    Öffentliche Aufführung: Samstag, 16. September, 17 Uhr
    jeweils Park der Technischen Hochschule

    „Earthans“ fragt: Was passiert, wenn postkoloniale Strukturen mit lateinamerikanischer Kultur kollidieren? „Earthans“ zeigt wirtschaftliche Ausbeutung, stellt ethische Fragen zu Machtdynamiken innerhalb der Menschheit und gegenüber der Natur. Wie, fragt das Projekt, wirkt sich diese Dynamik auf unsere Identitäten aus, die doch so viel fließender, weicher und komplexer sind? „Earthans“ will das Anspruchsdenken westlicher Industrienationen anprangern. Will zeigen, dass die kapitalistische Realität alles, was weit entfernt geschieht, gerne unter den großen Teppich des „Geht mich nichts an“ kehrt. Und dass so kollektives Wissen und Lebensräume indigener Völker verloren gehen.
    Das Projekt versteht sich als Unterstützung für die Mapuche-Gemeinschaft und ihren gewaltlosen Widerstand. Mit rund 1,6 Millionen Angehörigen sind die Mapuche das größte indigene Volk Chiles. 2019 reichten sie beim Internationalen Strafgerichtshof eine Petition ein, die Chile und Argentinien Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorwarf.

    „Talk´n´Dance“ feat. Cosmica Bandida
    Freitag, 15. September, 19 Uhr, Altstadttheater Ingolstadt

    Körperforscher/-innen, Bewegungskünstler/-innen, Feelgood-Aktivist/-innen und Interessierte laden zum Gespräch im Late-Night-Show-Format. Es geht um Austausch, ums Nachfragen, Nachdenken und jede Menge Tanz! Die Diskussionsthemen sind u. a.
    die Ökosomatik in der zeitgenössischen Kunst sowie relevante Probleme unserer Zeit wie dekoloniales Denken und den Erhalt von Ökosystemen.
    Eine Reihe von Kurzfilmen südamerikanischer und europäischer Autor/-innen ergänzen den Gesprächsabend. Offizielle Late Night Show-Band ist „Cosmica Bandida“ mit psychedelischem Cumbian-Sound. Jede/r ist herzlich eingeladen mitzudiskutieren, die Kunst und den Abend zu genießen. In dieser Space-Disco treffen rhythmische Muster aus kolumbianischem Cumbia psychedelisch gefärbte E-Beats und modulare Klangwelten.

    Imperfect Dancers (Italien) „Die Aufnahme“
    Samstag, 16. September, 20 Uhr, Kulturzentrum neun

    Foto: Camille Fenech

    „Die Aufnahme“ gleicht einer Reise nach innen. Die Künstler Walter Matteini und Ina Broeckx tauchen ab in die Seelen von Menschen, die in Einsamkeit und Isolation gefangen scheinen. „Die Aufnahme“ will das Publikum in deren Welt locken und über die Zerbrechlichkeit des Lebens nachdenken lassen. Gefühle erzeugen, die Menschen empfinden, die sich nicht mehr in der Lage sehen mit ihrer Umwelt adäquat zu kommunizieren. Die Schwierigkeiten haben, sich als Teil von etwas Ganzem zu fühlen, sich mitzuteilen. Und was das mit uns und dem Miteinander macht. Und: Ist die heutige Lebensgeschwindigkeit mit dem Humanitätsgefühl vereinbar, das den Menschen eigentlich auszeichnen sollte? Ein Fragenkatalog, der es in sich hat, eine Performance von raumgreifender Tiefe.

    Ceren Oran & Moving Borders (Deutschland) „Stories in Blue“, Bühnentanz
    Familienvorstellung: Sonntag, 17. September, 17 Uhr
    Schulvorstellung: Montag, 18. September, 10 Uhr
    jeweils Kulturzentrum neun

    Eltern sind Eltern sind Eltern. So ist das nun mal. Sie sind unsere ersten Beziehungs- und Sparringspartner, durch sie lernen wir was Zusammenleben – bedeutet, erfahren Liebe, Angst, Wut, Geborgenheit, Eifersucht und vieles mehr. Ganz egal ob Vater und Mutter, alleinerziehend, zwei Mütter, zwei Väter oder Patchwork-Konstellationen – die familiäre Gefühlspalette schimmert überall in ähnlichen Farben.

    „Stories in Blue“ erzählt davon aus der Sicht eines Kindes. Bildet mit Musik, Tanz und Szenerien den emotionalen Maschinenraum im Konstrukt Familie ab. Das Ergebnis ist vielschichtig: Spielerisch, humorvoll und berührend loten die Protagonisten des Stücks die unterschiedlichen Gefühlswelten von Eltern-Kind-Beziehungen aus.

    Dem Ensemble ist es wichtig, das Stück vor allem Kindern und Familien nahe zu bringen, die sonst keinen leichten Zugang zu zeitgenössischem Tanz und Theater haben. So hat das Team während des Produktionsprozesses mit der Schule am Schererplatz kollaboriert und mit Kindern als künstlerischen Partner/-innen gearbeitet. „Stories in Blue“ ist somit auch eine Dokumentation ihres Inputs.

    Naïf Production (Frankreich) „La Mécanique des Ombres“, Bühnentanz, 12 Jahre +
    Familienvorstellung: Donnerstag, 21. September, 20 Uhr
    Schulvorstellung: Freitag, 22. September, 10 Uhr
    jeweils Kulturzentrum neun

    Ein wirkmächtiger Auftritt: Drei identisch aussehende Figuren tanzen auf einer weiß umrandeten Bühne. Ihr Aussehen erinnert an die Plastiken des Street-Art-Künstlers Mark Jenkins. Seine gesichtslosen Gestalten wirken trotz ihrer alltäglichen Erscheinung stets fremd und von ihrem Umfeld isoliert. In „La Mécanique des Ombres“ tragen die Protagonisten dunkle Jeans und Kapuzenpullis, ihre Gesichter bleiben hinter schwarzen Stoffmasken verborgen. Auch sie scheinen aller Individualität beraubt, ihre Persönlichkeiten sind unsichtbar. Naïf Production produzieren Live-Performances zwischen Akrobatik und Tanz. Im Spiel mit der Schwerkraft durch Ungleichgewicht, Widerstand und Anstrengung erza?hlen sie Geschichten durch Bilder, die sie über körperliche Bewegung erschaffen.

    Gefördert werden die Tanztage 2023 durch den Bezirk Oberbayern und den Bayerischen Landesverband für den Zeitgenössischen Tanz. Der Dank geht zudem an die Sparkasse Ingolstadt Eichstätt, ohne deren Unterstützung ein Festival in dieser Qualität nicht machbar wäre.

    Tickets gibt es in der Tourist Information am Rathausplatz (Moritzstraße 19), im Westpark Ingolstadt, im Achtzig20 GmbH c/o. Schanzer Ludwig Store (Theresienstraße 13) sowie über Ticket Regional (www.ticket-regional.de). (st-in)

    Weitere Informationen finden Sie unter: www.kulturamt-ingolstadt.de

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