Märchenhaft fantastisch: Neue Brettspiele für den Winter

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    Das Kaminfeuer prasselt, die Kerzen sind angezündet, der Spieltisch steht bereit – während draußen der Winter tobt und der Schnee vom Himmel fällt, können wir uns in der guten Stube drinnen an einem märchenhaften Spiel erlaben. Drei zauberhafte Spiele führen uns an fantasievolle Orte.

    Da wäre zunächst Flamecraft. In Flammenkunst bewandert sind seit alters her die Drachen. Und die ziehen wir in der Stadt von einem Handwerksladen zum anderen, damit sie ihre Feuerfähigkeit nutzen. Belohnt werden wir dafür mit Waren wie Juwelen, Brot oder einem Elixier – was eben in dem Geschäft so hergestellt wird. Die gesammelten Waren können wir später in Siegpunkte eintauschen – „verzaubern“ heißt das laut Spielregel.

    Ein wunderschön ausgestattetes Spiel mit viel Liebe zum Detail und humorvollen Anspielungen. So heißt einer der Läden „Tabalaguna“, ein anderer „Bob, der Braumeister“. Doch Vorsicht: So lieblich, zuckersüß die Grafik daherkommt, das ist kein Kinderspiel. Es wird zwar nichts anderes gemacht als Sammeln und Verzaubern. Aber die verschiedenen Fähigkeiten der Drachen und Läden können einen in der ersten Partie erschlagen. Aber spätestens beim zweiten Mal ist man mit der Handwerkskunst der Drachen vertraut.

    Flamecraft von Manny Vega ist erhältlich über den Vertrieb Asmodee, es kostet ca. 30 Euro.

    Geschichten aus dem Wald der Wölfe erwarten uns in Wolfwalkers. Ein Zwei-Personen-Spiel, das von der Erzählung zweier Freundinnen handelt. Die beiden kommen einander näher, bestehen Abenteuer und werden im „Wald der Wölfe selbst zu Wölfen“. Klingt nach einer nach echten Horror-Story – dahinter steckt auch ein irischer Abenteuerfilm. Aber keine Sorge: Letztendlich ist es ein harmloses und eingängiges Legespiel. (Oder sind Sie jetzt enttäuscht?) Abwechselnd sammeln die beiden Spieler aus der gemeinsamen Auslage (=Markt) eine Karte und legen sie in den persönlichen Spielbereich (=Wald) ab.

    Der Clou dabei: Ich entscheide mich, mit welcher Seite der Karte ich meinen Bereich erweitere. Entweder mit der Seite, auf der verschiedene Symbole zu sehen sind wie Wölfe, Wald, Stadt usw. Oder mit der Seite, auf der angegeben wird, für was es Punkte gibt. Die Symbole müssen dazu in einem bestimmten Muster angeordnet sein. Z.B. möglichst viele Wölfe in einer Reihe oder ein Zick-Zack-Muster von Merlyn. Ich stehe also vor der Wahl: Mehr Symbole, oder mehr Punktkarten – die mir aber wiederum den Platz für wertvolle Symbole wegnehmen. Da rauft man sich die Haare, der reinste Horror (also doch!).

    Wolfwalkers von Maja Milavec ist erschienen im Verlag Board Game Circus, es kostet ca. 17 Euro.

    Die Geschichte von Peter Pan kennt in England jedes Kind. Peter will nicht erwachsen werden. Er landet auf der Insel Nimmerland und wird dort Anführer der „verlorenen Jungs“, einer zusammengewürfelten Gruppe heimatloser Jungen. Sein Gegenspieler ist der Anführer der Piraten, Captain Hook. In dem Spiel Pan’s Island sind einige dieser verlorenen Kinder von Hook entführt worden. Unsere Aufgabe ist es, das Versteck von vier Kindern auf der Insel zu finden, bevor der niederträchtige Pirat zu, 5. Mal auftaucht.

    Das Spielmaterial ist schon mal phantastisch: Der bunte Spielplan mit der Insel Nimmerland, transparente Notizbuchhüllen für die Visionskarten, Bewegungs- und Erkundungsschablonen – all das benötigen wir, um Schritt für Schritt die Aufenthaltsorte zu finden. Jeder kennt nur den Ort eines der Kinder. Runde für Runde geben wir unserem rechten Nachbarn Tipps, sprich: Visionen, wo in etwa das Kind versteckt ist. Doch Vorsicht: Überall könnte Captain Hook lauern. Der Spielaufbau ist relativ aufwendig. Es braucht mindestens eine Übungspartie, um mit dem Mechanismus vertraut zu werden. Denn jeder Held und jede Heldin (ja, Tinker Bell ist auch dabei) besitzt auch noch Sonderfähigkeiten. Peter Pan z.B. kann Hook leichter enttarnen. Ein Abenteuer für die ganze Familie.

    Pan’s Island von Marc Paquien ist erschienen im Verlag Pegasus, es kostet ca. 40 Euro.

    Über den Autor:

    Brettspielexperte Bernhard Löhlein stellt in Bayern mittendrin neue Spiele vor. Seit Jahrzehnten befasst sich der Ingolstädter Journalist (und Mitglied im Spieleclub Ali Baba) mit Brettspielen. Er war zudem viele Jahre  Sprecher der Jury zum Spiel des Jahres.

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