Ein Bewusstsein für das Leben und die Probleme in Afrika zu schaffen – genau hierfür steht das Afrikafest Ingolstadt, das am Freitag, 23. und Samstag, 24. Juni, auf dem Paradeplatz und in der Ludwigstraße stattfindet.
An beiden Tagen wird am Paradeplatz ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm geboten, am Freitag von 17 bis 22.30 Uhr, am Samstag von 10 bis 22.30 Uhr.
Mit dabei sind regionale sowie deutschlandweit bekannte und internationale Künstler/-innen, so zum Beispiel die Nina Ogot Band, die mit Afro-Musik begeistern wird. Sie feiern übrigens Premiere auf dem Afrikafest Ingolstadt. Pamuzinda hingegen ist bestens bekannt für seine mitreißenden Trommelshows und Wally Warning für seine Weltmusik, eine Verschmelzung der verschiedenen Musikstile der Welt. „Der Fokus wurde dieses Mal darauf gelegt, Musik aus vielen Teilen Afrikas zu präsentieren und damit die Vielfalt afrikanischer Musik zu zeigen“, sagt Joseph Prah, Vorsitzender des Afrikavereins Ingolstadt-Region. So spielen die Künstler/-innen Musik, die ihren Ursprung unter anderem aus Kenia, Nigeria und Simbabwe haben. Doch nicht nur die Musik ist traditionell, auch die Kleidung ist typisch afrikanisch. Ein DJ, der afrikanische Musik auflegt, komplettiert das Programm, sodass „immer etwas los ist“, freuen sich Joseph Prah und Tobias Klein, der Leiter des Kulturamts.
Am Samstag bereichern dann in der Ludwigstraße zusätzlich Informationsstände von gemeinnützigen Vereinen das Afrikafest. Diese sind überwiegend in der Region aktiv und stellen ihr Engagement für und in Afrika vor. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, sich für Menschenrechte und Entwicklungshilfe einzusetzen, Aufklärungsarbeit über Afrika zu leisten sowie den Dialog und die Zusammenarbeit zu fördern.
Die Einnahmen der gemeinnützigen Vereine im Rahmen des Afrikafests fließen in verschiedene Hilfsprojekte, darunter in die Kunstschule „Butterfly Art Project“ in Kapstadt, die Hauptstadt Südafrikas. „Bereits seit vielen Jahren unterstützen wir unsere Partnerschule, die sich in den Townships von Kapstadt um Kinder kümmert, die dort leben“, sagt Beate Diao, Vorsitzende der Kunst und Kultur Bastei. „Das ist ein Projekt, das von uns mit viel Leidenschaft und Empathie betrieben wird.“
Zudem reihen sich in der Ludwigstraße Stände, die Waren und Kunsthandwerk aus verschiedenen Ländern Afrikas zeigen. Auch hier ist die Vielfalt Afrikas zu spüren: Staunen Sie über filigrane Perlendrahthandarbeiten, handgearbeitete und fair gehandelte Hüte, Korbwaren und Tischdekorationen aus Palmblatt, Holz- und Steinfiguren, Schmuck, Kleidung, Schuhe, Rastazöpfe, afrikanische Trommeln, kleine Tische, Stühle und Spielzeug aus Holz, Produkte aus recycelten Dosen und vieles mehr. Ergänzend an beiden Tagen können sich die Besucher/-innen durch kulinarische Köstlichkeiten Afrikas schlemmen.
Für die kleinen Gäste gibt es an beiden Tagen ein buntes Kinderprogramm zum Mitmachen und Zuhören. Aktiv und kreativ sein heißt es, wenn sich Jungen und Mädchen in der Kunst des Webens oder beim Basteln von Armreifen aus afrikanischen Wachsstoffen versuchen. Und wer zuhören möchte, der lauscht den Worten des Schneckenmannes. Er erzählt von seinen Riesenschnecken, die auf eine abenteuerliche Reise gehen. Die Geschichte ist frei der Phantasie von Michael Tonfeld entsprungen, doch die Riesenschnecken keineswegs: Diese sind „echt“ und gehen auf Tuchfühlung mit den Kindern.
Neues Logo für das Afrikafest
In diesem Jahr symbolisiert ein neues Logo das Afrikafest Ingolstadt. Entworfen von Beate Diao zeigt es den Kontinent Afrika, aus dem in verschiedenen Größen Affenbrotbäume, Baobabs – ein Symbol Afrikas, wachsen. Das Logo ist in rötlich-braunen, erdigen Farben gehalten und spiegelt damit die Lichter und Farben Afrikas wider. Die Entscheidung für ein neues Logo gründete in der Überlegung, dass das bisher verwendete Logo nicht mehr zeitgemäß war. Sowohl das Motiv als auch die technischen Voraussetzungen betreffend, die ein Logo in der Gegenwart haben sollte. Die Umsetzung machte der Künstler und Grafiker Stefan Wanzl-Lawrenze.
Die Historie des Afrikafests Ingolstadt
In Ingolstadt und der Region gibt es zahlreiche Vereine und Initiativen, die mit Hilfsprojekten in afrikanischen Ländern tätig sind. Zudem leben bei uns viele Afrikaner/-innen, die in eigenen Vereinen und Initiativen aktiv sind und sich gesellschaftlich engagieren. So entstand vor ein paar Jahren die Idee, sich mit all diesen an Afrika Interessierten und in afrikanischen Ländern Engagierten zu treffen und gemeinsam etwas zu veranstalten. Daraus entwickelte sich der Gedanke, für Ingolstadt und die Region zunächst ein „kleines“ Afrikafest zu organisieren.
So fand das erste Afrikafest Ingolstadt im Juli 2009 im Donnersberger Gut der Franziskanerinnen statt, veranstaltet mit elf Vereinen und Initiativen, die ihr Engagement hier vor Ort und in Afrika vorstellten. Da das Fest unerwartet hohes Interesse fand, beschlossen die Teilnehmer/-innen 2010 das Afrikafest an zentraler Stelle (Rathausplatz oder Paradeplatz) fortzusetzen.
Dualität – Information gepaart mit Freude und Fröhlichkeit
Von Anfang an galt der Grundsatz, dass das Ingolstädter Afrikafest eine Veranstaltung sein soll mit dem Schwerpunkt Information über die Situation in afrikanischen Ländern und Präsentation der Hilfsprojekte von meist regionalen gemeinnützigen Vereinen und Initiativen. Da aber kein einseitiges ausschließlich problemorientiertes Bild von Afrika gezeigt werden sollte, wurde das Fest mit einem breiten kulturellen Angebot von Musik, Tanz, Kunst, Kunsthandwerk und Kulinarischem ergänzt. Viele Vereine bieten an ihren Ständen kindgerechte Aktionen, um die Lage in Afrika gerade für Kinder und Jugendliche besser verständlich zu machen.
Weitere Informationen zum Afrikafest Ingolstadt unter: www.afrikafest-ingolstadt.de
und www.kulturamt-ingolstadt.de