SPUREN und GEISTER: Veranstaltungsreihe startet

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    Georg Friedrich Händels barockes Oratorium »La Bellezza ravveduta nel trionfo del Tempo e del Disinganno« aufregend kombiniert mit Thomas Köcks zeitgenössischem Wutschrei »und alle tiere rufen: dieser titel rettet die welt auch nicht mehr. ein requiemmanifesto of extinction« wird viele Denkanstöße geben. Die zugehörige Veranstaltungsreihe »Auf den Spuren der Zukunft« greift verschiedene Themen rund um »SPUREN UND GEISTER« auf und spinnt sie weiter: Radikales Umweltengagement, Zukunftsvisionen, Artensterben, Klimaschutz und Umweltkatastrophe – kluge Expert*innen stellen sich dem Gespräch und begeben sich auf die Suche nach Antworten und neuen Fragen.

    In Episode 1 steht eine Gruppe junger Menschen im Zentrum, die schon seit Anfang des letzten Jahres mit medienwirksamen und umstrittenen Aktionen von sich reden macht: die
    »Letzte Generation«, wie sie sich nennt. Ihre Botschaft: Das Ende der Menschheit ist nah, falls nichts gegen den Klimawandel unternommen wird.

    »Menschen hungern. Menschen frieren. Menschen sterben. Wir sind in einer Klimakatastrophe! Und alles, wovor ihr Angst habt, sind Tomatensuppe oder Kartoffelbrei an einem Gemälde. Wisst ihr, wovor ich Angst habe? Davor, dass die Wissenschaft sagt, dass wir 2050 unsere Familien nicht werden ernähren können. Braucht es Kartoffelbrei auf einem Gemälde, damit ihr zuhört? Dieses Gemälde wird nichts mehr wert sein, wenn wir uns um Essen streiten müssen. Wann ist der Punkt erreicht, an dem ihr hinhört? Wann ist der Punkt erreicht, an dem ihr hinhört und nicht einfach so weitermacht?« Das deklamiert eine junge Frau, festgeklebt an der Wand des Museums Barberini in Potsdam. Neben ihr läuft langsam der Kartoffelbrei an Claude Monets Getreideschober-Gemälde herunter, ca. 110 Millionen Euro Ersteigerungswert. Da das Bild mit Sicherheitsglas geschützt war, trug es keinen Schaden davon. Nur wenige Tage zuvor hatte die Klimaaktivistengruppe »Just Stop Oil« das berühmte Sonnenblumen-Bild von van Gogh in der National Gallery London mit Tomatensuppe überschüttet. Die Politik reagiert mehrheitlich empört.

    Doch es ist vor allem das Festkleben auf dem Asphalt, das Verkehrschaos verursacht und den Unmut zahlreicher Bürger*innen auf sich zieht. Die öffentliche Ordnung stören, Kulturgüter angreifen, Hausfrieden brechen – ein probates Mittel, um ihrer Botschaft Gehör zu verschaffen? Heiligt der Zweck die Mittel? Die Meinungen sind geteilt. Am 08. Oktober kommt eine Vertreterin der »Letzten Generation«, Irma Trommer, nach Ingolstadt ins Stadttheater. Dort wird sie auf Dr. Theres Rohde und Michael Hübl treffen, die die Kunst- und Kulturszene repräsentieren. Ebenfalls anwesend sind die Journalisten Knut Cordsen und Dr. Reinhard Müller – Letzterer verglich die »Letzte Generation« gar mit der Terrorgruppe »RAF«. Wird er diesen Vorwurf wiederholen? Wie viel Konsens da ist, wird Moderator Christoph Leibold von Bayern 2 prüfen, der die Diskussionsrunde leitet.

    08. Oktober 2023 • 11:00 • Foyer / Großes Haus

    Irma Trommer engagiert sich mit der »Letzten Generation« vor den Kipppunkten für einen schnellen und demokratischen Wandel der Gesellschaft Richtung Klimagerechtigkeit, damit wir und alle kommenden Generationen die Chance auf eine lebenswerte Zukunft haben. Sie ist Schauspielerin und wohnt in Berlin.

    Knut Cordsen wurde 1972 in Kiel geboren. Er besuchte in München die Deutsche Journalistenschule und studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität Kommunikationswissenschaften, Politologie und Soziologie. Seit 1997 arbeitet er in der Kulturredaktion des Bayrischen Rundfunks und für andere ARD-Anstalten. Er ist dort tätig als Literaturkritiker und Moderator der Sendungen »kultur-Welt«, »Diwan. Das Büchermagazin« sowie »Sozusagen! Bemerkungen zur deutschen Sprache« auf Bayern2.

    Dr. Reinhard Müller geboren 1968 in Walsrode, studierte Rechtswissenschaften sowie Ge- schichte und promovierte 1996. Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen 1998 trat er in die Politik-Redaktion der FAZ ein. Seit 2008 ist er dort zuständig für die Seite »Staat und Recht« und seit 2012 verantwortlicher Redakteur für »Zeitgeschehen«. Seit November 2017 ist er zudem verantwortlich für »F.A.Z. Einspruch« und erhielt den Pressepreis des Deutschen Anwaltvereins für seine »Gesamtleistung als Berichterstatter und Kommentator zu rechtspolitischen Themen«.

    Dr. Theres Rode, 1983 in Heidelberg geboren, studierte Medienkultur an der Bauhaus-Universität in Weimar. Sie ist Spezialistin auf dem Gebiet der Konkreten Kunst und des Designs, hat zahlreiche Ausstellungen kuratiert, dazu reichlich referiert und publiziert. Seit 2021 ist sie Direktorin am Museum für Konkrete Kunst und seit 2022 Dozentin für Designgeschichte an der Technischen Hochschule Ingolstadt.

    Michael Hübl, geboren 1955, hat in Heidelberg, Karlsruhe und Hamburg Kunstgeschichte, Kunsterziehung und Germanistik studiert. Von 1988 bis Ende 2020 leitete er das Feuilleton der »Badischen Neuesten Nachrichten« in Karlsruhe. Es schrieb zahlreiche Texte zur zeitgenössischen Kunst für Kataloge und Fachzeitschriften, insbesondere für »KUNSTFORUM International«, dessen regelmäßiger Mitarbeiter er seit 1981 ist. Er schrieb Monografien über Torben Ebbesen und Ruedi Reinhard, erhielt Lehraufträge in Göteborg, Umeå und Kopenhagen und betätigt sich als Kurator. Hübl ist Mitglied der AICA, des Internationalen Kunstkritikerverbandes. (stth)

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