Raubsaurier Juravenator (fast) zum Leben erweckt

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    Große Begeisterung für ein kleines „Urviech“: Im Jura-Museum auf der Eichstätter Willibaldsburg sind zwei Juravenator-Nachbildungen vorgestellt worden, die nun im Museum und im Infozentrum Naturpark Altmühltal „wohnen“.

    Dabei hatten es die Kooperationspartner dieses im wortwörtlichen Sinne Modellprojekts sehr spannend gemacht. „Sie wissen noch nicht genau, warum Sie hier sind und ich sag´s Ihnen auch nicht!“ Mit diesen Worten begrüßte Museumsleiterin Dr. Christina Ifrim die Gäste im Jura-Museum. Ein Rockstar des Museums sollte noch größer rauskommen – so viel stand fest. Dass es sich wohl um den Juravenator handeln würde, verriet im Anschluss der erste Vorsitzende des Tourismusverbands Altmühltal und Eichstätter Landrat Alexander Anetsberger: „Er zählt zu den Top drei der besterhaltenen fleischfressenden Dinosaurier.“ Als neues Highlight in der musealen Aufarbeitung würden sich nun zwei Modelle des Raubsauriers „anschmachten“ – eines auf der Burg und eines im Altmühltal im Infozentrum (das im Übrigen auch eine neue Dinosaurierwand bekommen wird).

    Dr. Frederik Spindler hat den kleinen Raubsaurier “zum Leben erweckt”.

    Wie es 1998 zum Jahrhundertfund Juravenator starki (so der volle Name) kam, berichtete spontan der Finder höchstpersönlich. Klaus-Dieter Weiß erzählte von den schon fast dramatischen Umständen der Entdeckung von „Borsti“ (so hat den Dino sein Sohn genannt) in Schamhaupten. „Es ist einer der Funde meines Lebens,“ erklärte er und berichtete davon, dass er am Tag vor dem Fund noch mit 18 Stichen am Bauch genäht werden musste. Auch hätten ihm Raubsammler eine siebenstellige Summe genannt, für die sie das Fossil kaufen wollten, doch der Finder, der selbst ein Fossilien-Museum in Kelkheim-Fischbach betreibt, übergab es dem Jura-Museum. Dafür sei ihm das Museum „auf ewig dankbar“, meinte Museumsleiterin Ifrim. Seinen Weltruhm erreichte der kleine Dino durch die präparatorische Meisterleistung von Pino Völkl, der 900 Stunden in den sensationellen Fund investiert hatte. Der am besten erhaltene Raubsaurier Deutschlands (Ifrim: „wenn nicht sogar Europas“) ist ein in der Wissenschaft heiß begehrtes Objekt. Und die neuesten Erkenntnisse sind nun in eine Rekonstruktion eingeflossen, die der Paläontologe und ehemalige wissenschaftliche Leiter des Dinosauriermuseums Altmühltal, Dr. Frederik Spindler (jetzt Firma Palaeonavix) erarbeitet hat.

    Klaus-Dieter Weiß (Mitte) hat mit dem Juravenator 1998 den Fund seines Lebens gemacht.

    Juravenator bevölkerte vor 152 Millionen Jahren die Inseln im Jurameer. Dabei ist das – bisher einzige Exemplar – im Jura-Museum ein Jungtier, so dass sich seine Größe im ausgewachsenen Stadium nicht festlegen lässt. Dr. Frederik Spindler hat ca. 150 Stunden Arbeit in „Juri“ und „Juvi“ gesteckt, die nun eben auch Jungtiere darstellen. Biologische Materialien wurden dafür übrigens nicht verwendet, so stammen Krallen und Kiefer inkl. Kiefermuskulatur beispielswiese aus dem 3D-Drucker. Der kleine Raubsaurier trägt haarähnliche Urfedern (Nylonborsten), die mit den Haaren der heutigen Säugetiere nicht zu tun haben. Federn waren es aber auch (noch) nicht. Und warum die grüne Farbe? „Dass er grün war ist nicht wahrscheinlich, aber möglich,“ erklärte Spindler.

    So ist das laut Christina Ifrim „kleine Museum mit den kleinen Sauriern“ um eine Attraktion reicher. Und damit auch der Naturpark Altmühltal, zu dessen touristischem Alleinstellungsmerkmal die spektakulären fossilen Funde gehören. Nun kann man sich ein Bild davon machen, wie so ein Fossil im lebendigen Zustand ausgesehen hat. Womöglich war dieses „lebendige“ Gemeinschaftsprojekt von Museum, Naturpark und der Firma Palaeonavix nicht das letzte seiner Art. (ma)

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